Benjamin Leroux, Beaune

- Direktimport seit Start (2007) -

«Was wir hier in Beaune aufgebaut haben, ist das, wovon ich immer geträumt habe. Es ist ganz einfach mein Ziel, das Beste jeder Lage auszudrücken. Es macht keinen Unterschied, ob ich einen Grand Cru oder einen Bourgogne blanc erzeuge, ich liebe alle meine Weine....Entsprechend der Philosophie der biodynamischen Weinerzeugung, tun wir nicht viel: die Purheit der Weine stammt von der Qualität der Frucht...Wein, so wie ich ihn sehe, ist da, um den Körper aufzubauen, wenn er Freude dabei verschafft, ist das das oberste Ziel.»

Benjamin Leroux

„Benjamin Leroux ist einer der, wenn nicht der begabteste junge Winzer Burgunds, er ist extrem umsichtig...im besten Sinne hervorstechend.." 

Allen Meadows (Burghound)

Benjamin Leroux
Benjamin Leroux

Die kurze Historie

2007, als Benjamin Leroux sein Projekt in Beaune mithilfe eines finanzkräftigen wie weinverrrückten Engländers startet, ist er noch Regisseur auf der Domaine Comte Armand in Pommard. Er wird dies bis zum Jg. 2012 bleiben und sich die Arbeitszeit anteilig zwischen Pommard und Beaune aufteilen.

Die Idee des Projektes in Beaune ist es, kleinere, individuelle Parzellen zu identifizieren, deren Zustand und damit deren Qualität der Frucht eine Basis bilden können für einen erstklassigen Wein. Leroux' Idee ist dabei nicht jene eines Olivier Bernsteins - also ausschließlich sehr reputierte Lagen anzusteuern. Im Unterschied zu einer sehr verbreiteten, jedoch  irrigen Auffassung, die Bernstein geschickt benutzt, vermag Burgund sehr Aufregendes auch außerhalb der am meisten im Fokus stehenden Appellationen hervorzubringen.

Leroux, der um diesen Umstand weiß, beweist augenscheinlich neben der Fähigkeit, solche Winzer/Parzellen aufzuspüren auch die Fähigkeit, sich mit den jeweiligen Eignern darüber zu verständigen, den höchsten Ansprüchen entsprechend zu arbeiten. Ähnlich wie Bernstein zahlt Leroux einen jeweils deutlich höheren als den Durchschnittspreis für die Frucht - anders ginge es nicht, daß die Winzer sich nach den Anforderungen Leroux' richten! Und deshalb findet man nahezu in jedem Jahr an dieser Adresse neue aufregende Entdeckungen, oft aus weniger bekannten Appellationen! Wie zuletzt der fabelhafte Blagny 1er Cru rouge 'La Pièce sous le Bois'!  

Leroux hat seit 2007 relativ schnell expandiert, er bearbeitet mittlerweile ein beachtliches Portfolio an Appellationen. Aber sein Projekt entspricht so gar nicht jener irrigen Auffassung von einem Handelshaus Burgunds - grössere Mengen zu erzeugen. Bei Leroux sind es von Ausnahmen abgesehen (den Cuvées de base, die er zudem geschickt aufgrund Verwendung höherklassiger Frucht auf ein besonderes Level bringt) stets nur ein paar wenige Fässer der jeweiligen Lage.

Clos St. Denis
Leroux' Lieblingscuvée - der wundervolle Clos St. Denis

Status und Ausblick

Es ist bemerkenswert, in welchem Umfang es Leroux gelungen ist (oder bei neuen Parzellen bereits von Anfang an gelingt), seine Philosophie umzusetzen, dem Naturell der Lagen freien Lauf zu lassen. In den besten Fällen wirken die Weine so unforciert, gleichwohl voll solcher Energie, so prächtig balanciert und deshalb so distinkt typisch, wie es die Kernphilosophie Burgunds immer verspricht - in Harmonie mit der Natur deren Eigenarten offenzulegen.

Obgleich Purheit die Leitidee dieser zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts in Burgund ist, scheint Leroux zu der Speerspitze an Winzern zu zählen, die anderen in dieser Hinsicht noch einen Schritt voraus ist. Hier tritt der Winzer, wenngleich zuvor enorm aktiv in Sachen Qualität*, völlig hinter den Charakter der Lagen zurück. Dass funktionerende Natur Balance entwickelt (die beim Wein später sich mit Lagerung zur Harmonie ausbildet), das wird in diesen Weinen, die eben auch nichts anderes sind als verwandelte Frucht, anschaulich. Aber es ist interessant festzuhalten, dass der Mensch, hier der Winzer, zuvor ein Verständnis eines Terroirs entwickelt haben muß, bevor die Weine solch unangestrengt-unaufdringliche Art entwickeln können. Nicht alles wirkt vollendet im Portfolio Leroux', aber wie sollte es auch ? Industrielle Weinproduktion, bei der die Maximierung der Erlöse alles bestimmt, ist meilenweit entfernt von dem, was (nicht nur Burgunds) Terroirwinzer tun und hervorbringen.  

* Alle Parzellen, aus denen Leroux Frucht (nicht fertigen Wein) bezieht, werden gepflügt, sehen weder Herbizide noch Pestizide. Und das nicht erst seit kurzem: "Viele der älteren Winzer arbeiteten organisch, bevor es das Wort überhaupt gab. Heute lassen wir nur eine Tradition aufleben, die es ohne viel Aufhebens früher wie selbstverständlich gab." (Leroux) Erträge, Erntezeitpunkt wie die manuelle Ernte selbst sind Sache der Equipe von Leroux. Ein moderner Négoce wie Leroux agiert wie ein Eigentümer ohne selbst Eigentümer zu sein. Es ist nicht an einen juristischen Titel gebunden, ob man gut arbeitet. Man muß die entsprechenden Arrangements treffen mit den Leuten, die den gleichen Willen haben. C'est tout. Noch eine begeisternde Entwicklung in einem Burgund, das so weit weg ist von den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts.

Wir haben auch an dieser Adresse das nicht selbstverständliche Privileg, ausschließlich die in unseren Augen gelungensten Versionen der Lagen auswählen zu können. Es wäre mehr als ein faux-pas, diese begeisternden Weine nicht einem anspruchsvoll-verständigen Publikum vorzulegen. Wenn Benjamin Leroux, wie bereits mit einigen Parzellen getan, weitere Parzellen erwirbt und irgendwann dann als Domaine Leroux firmieren sollte, ist uns das auch recht. Entscheidend bleibt der Inhalt des Glases.

August 2019

„Was mich interessiert, ist nicht die Note in einer Degustation. Meine größte Freude ist es, wenn mir jemand sagt, er habe jenen Wein getrunken und ihn dann mit Emotion beschreibt. Schließlich ist der Wein vergänglich. Ich ziehe es vor, Erinnerungen, Freude, zu verschaffen."

Benjamin Leroux

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